Kryptowährungen sollten wie Glücksspiele reguliert werden. Diese klare und kompromisslose Position wurde am Mittwoch vom Finanzausschuss des britischen Parlaments veröffentlicht. Als Hauptgrund für die Regulierung werden die Risiken genannt, die Kryptowährungen für gewöhnliche Benutzer darstellen. Großbritannien bereitet nun seine ersten Regeln für virtuelle Münzen vor; bisher gab es im Land nur Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung in Bezug auf Kryptowährungen.
Reuters wies darauf hin, dass der Bericht ausdrücklich Bitcoin und Ethereum erwähnt. Laut dem Bericht des Ausschusses machen diese Kryptowährungen zwei Drittel aller Krypto-Vermögenswerte aus, sind jedoch nicht durch eine bestimmte Währung oder Vermögenswerte abgesichert.
Gerade diese Tatsache führt zu großen Preisfluktuationen und erhöht das Risiko, alle in diese virtuellen Münzen investierten Gelder zu verlieren.
“Wir empfehlen nachdrücklich, dass die Regierung den Handel mit und die Investition in nicht abgesicherte Krypto-Vermögenswerte als Glücksspiel und nicht als Finanzdienstleistungen reguliert”, heißt es in dem Abschlussbericht des Ausschusses. Die Beschränkungen sollten laut dem Bericht auch für Einzelhandels-Transaktionen gelten.
Falscher Eindruck von Sicherheit
Der Bericht warnt auch davor, dass die Regulierung gut geplant und der Öffentlichkeit präsentiert werden muss, damit Verbraucher nicht den falschen Eindruck bekommen, dass regulierte Kryptowährungen völlig sicher sind. Die britische Financial Conduct Authority hat jedoch Verbraucher wiederholt davor gewarnt, dass ein Verlustrisiko für alle in Kryptowährungen investierten Gelder besteht.
Der Bericht stieß auf heftigen Widerstand von CryptoUK, das den britischen Kryptosektor vertritt. Laut ihrer Stellungnahme können Krypto-Vermögenswerte nicht mit Glücksspielen gleichgesetzt werden.
“Wir sind enttäuscht von den Behauptungen des Finanzausschusses des britischen Parlaments. Sie sind unzureichend, unwahr, unbegründet und grundsätzlich fehlerhaft. Sie spiegeln in keiner Weise die wahre Natur, den Zweck und das Potenzial der Krypto-Branche wider”, so die Gewerkschaft.
Die EU hat die strengsten Regeln
In der Zwischenzeit hat der EU-Rat, der die Mitgliedstaaten der Europäischen Union vertritt, in dieser Woche Regeln zur Regulierung von Kryptowährungsmärkten genehmigt. In ihrer derzeitigen Fassung stellen sie den strengsten internationalen Standard für den Handel mit virtuellen Vermögenswerten dar.
Die neue Verordnung wird von Vermittlern verlangen, Daten über Käufer und Verkäufer zu sammeln, um Geldwäsche und die Umgehung von EU-Sanktionen zu verhindern. Laut Reuters wurde die Maßnahme eingeführt, um Sicherheit